Unsere größte Angst ist, dass wir in zwei Wochen vergessen sind."
eine betroffene Anwohnerin
Ich habe meinen Wahlkampf für mehrere Wochen auf das Mindeste reduziert und war ausschließlich im Rhein-Erft-Kreis unterwegs, um Geldspenden zu sammeln, Sachspenden zu koordinieren und sortieren, kurz: um mit anzupacken.
Was ich dabei gesehen habe, hat mich erschüttert. So viele Menschen waren verzweifelt, traumatisiert und konnten sich ihre eigene Zukunft nur schwer vorstellen. So viele Gebäude waren zerstört, so viele idyllische und historische Orte und Straßen hatten sich in Schlammwüsten verwandelt.
Jetzt und auch danach dürfen wir die Menschen nicht vergessen. Das darf nie passieren. Ein weiterer Grund für mich, die Politik in Berlin mitzugestalten.
Unsere größte Angst ist, dass wir in zwei Wochen vergessen sind."
eine betroffene Anwohnerin
Warum wurden die Menschen so spät gewarnt? Warum wurden so viele von den rechtzeitig vorhergesagten Wassermassen überrascht, konnten ihr Hab und Gut nicht in Sicherheit bringen oder haben sogar ihr Leben verloren? Hier müssen Warnsysteme und die Kommunikationswege zwischen den Experten:innen, den Entscheider:innen und den Bürger:innen dringend verbessert werden.
Die Umwelt lässt sich nicht einfach so immer weiter ausbeuten. Sie wehrt sich. Und das schon seit Jahren. Je schneller wir uns für neue Lösungen und neue Wege öffnen, umso besser.
Dabei geht es nicht um Verbote oder Verteuerungen. Es geht darum, mit Lust eine gute Zukunft für die nächsten Generationen zu gestalten. Da stehe ich ganz an der Seite von Olaf Scholz, der bei der Einweihung eines Bahnwerks im Juli sagte „Ich bin überzeugt, dass der Strukturwandel für alle gut ausgehen und gelingen kann“.
Seit der Bahnreform im Jahr 1994 ist das Schienennetz in Deutschland um 15 % geschrumpft. Dabei ist es für die Verkehrswende gerade jetzt wichtig, den öffentlichen Nahverkehr auszuweiten, statt ihn immer weiter zu reduzieren.
Deshalb mache ich mich für eine Schienenoffensive stark.
Nun wurden durch die Fluten viele Straßen und Schienen zerstört. Die Bahn schätzt die Kosten für die Wiederherstellung auf 1,3 Mrd. Euro, das Bundesverkehrsministerium die Kosten für neue Straßen und Brücken auf mindestens 700 Millionen Euro. Übrigens: Herr Scheuer mag ja rechnen können, aber leider nicht mit Zahlen.
Müssten wir vor dem Aufbau nicht darüber reden, was wir da genau wiederherstellen wollen? Wäre nicht jetzt die Chance, die viel besprochene Verkehrswende zu thematisieren und alle Akteure an einen Tisch zu holen? Oh ja! Genau jetzt! Keine Sekunde später! Wenn wir Mobilität neu denken wollen, müssen staatliche Hilfen endlich gezielt eingesetzt werden, um zukunftsweisende Entwicklungen genau jetzt anzustoßen.
Stiftung Soziale Arbeit
Bank für Sozialwirtschaft
IBan: DE39 3702 0500 0002 6000 00
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Hochwasserhilfe
Auf der eigens eingerichteten Website Helft-Erftstadt werden Hilfsangebote ausgetauscht.